Bitte nicht! Wir warnen vor trügerischem Eis
Donnerstagnachmittag, gegen 15.30 Uhr. Die Temperatur steht bei minus 1 Grad Celsius. Auf dem Lottbeker Teich tummeln sich mehr als ein Dutzend Menschen, darunter einige Kinder (siehe Foto). Wir sagen: Achtung, Lebensgefahr! Wir warnen, übrigens genau wie der gesamte Landesfeuerwehrverband, ausdrücklich vor dem Betreten der Eisflächen. Durch den Frost der letzten Tage haben sich auf den Gewässern zwar Eisflächen gebildet, dennoch droht hier Einbruchgefahr. Denn was am Tag zuvor noch tragfähig war, kann bei entsprechenden Temperaturen schon einen Tag später zerbrechlich werden. Das gilt auch für die kommenden Wochen, für die Frost angesagt sind. Eltern sollten ihre Kinder deshalb über die Gefahren von Eisflächen aufklären und sie ermahnen, nur auf freigegebene und bewachte Eisflächen zu gehen.
Was droht? Innerhalb weniger Minuten in rund drei bis vier Grad kaltem Wasser erschlaffen die Muskeln, der Körper erlahmt, die eingebrochene Person geht unter. Der Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein gibt folgende Tipps zum Verhalten im Unglücksfall:
- Wer ins Gewässer einbricht, sollte versuchen, sich vorsichtig auf das Eis zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, kann man sich mit Fäusten oder Ellenbogen einen Weg zum Ufer frei schlagen.
- Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen: Eigensicherung beachten (Leinen/Rettungsweste/Rettungsring), nicht zu weit hinauswagen.
- Als Hilfen sollten Sie zur Unterstützung eine Unterlage (Leiter, Bretter, Zaun, usw.) verwenden, um das Gewicht zu verteilen. Die verwendeten Hilfsmittel kann man der eingebrochenen Person zuschieben. Eine quer über die Einbruchstelle gelegte Unterlage oder Äste machen die Rettung leichter. Hilfreich können auch an Gewässern aufgehängte Rettungsringe sein.
- Gerettete in warme Decken (z.B. Rettungsdecke) oder Jacken hüllen. Vorsichtig erwärmen!
- Unterkühlten Personen möglichst warmen Tee reichen.
- Informieren Sie die Feuerwehr über den Notruf 112 und stellen Sie Einweiser bereit.