Sie bringen Glück und Wissen: Zwei Schornsteinfeger besuchen unsere Jugendfeuerwehr
Dass Schornsteinfeger Glück bringen, ist ein alter Aberglaube. Durch die Berührung der goldenen Knöpfe oder durch das Anfassen der verrußten Uniform soll auch in der heutigen Zeit den Menschen zu Glück verholfen werden. So heißt es jedenfalls. Den Mädchen und Jungen unserer Jugendfeuerwehr brachten zwei Schornsteinfeger beim vergangenen Dienst nicht nur Fortune, sondern auch Wissen.
Saskia von der Freiwilligen Feuerwehr Langenhorn aus Hamburg und unser Kamerad Jens Gerstenberg, beide von Beruf Schornsteinfeger, berichteten den interessierten Kindern von ihren Tätigkeiten, erklärten ihre Werkzeuge und Messinstrumente und gaben einen Einblick in ihren Alltag.
Besonders im Fokus stand das Thema „Schornsteinbrand“. Ein solcher, oder ein Kaminbrand, entsteht, wenn sich im Schornstein abgelagerter Ruß aus unvollständiger Verbrennung oder kondensierter Holzteer entzünden. Dabei kann es zu Temperaturen von bis zu 1200 Grad Celsius im Schornsteinzug kommen. Eine unvollständige Verbrennung findet etwa statt, wenn man nasses Holz oder andere ungeeignete Brennstoffe (z. B. Fette) verheizt, wenn Brennstoffe unter Sauerstoffmangel verbrennen, wenn Heizgaswege und Verbindungsstücke der angeschlossene Feuerstätten verschmutzt sind oder wenn Kachelöfen fehlgeplant sind und der vorhandene Schornsteinauftrieb den notwendigen Förderdruck zur Überwindung der Widerstände nicht leistet.
Für uns als Feuerwehr sind Schornsteinbrände eine Besonderheit. Denn diese sind die einzigen Brände, die in aller Regel nicht gelöscht werden, und schon gar nicht mit Wasser. Der Grund: Ein Liter Wasser ergeben bei einer Temperatur von 100 Grad Celsius circa 1700 Liter Wasserdampf. Wenn Wasser in den Schornstein geschüttet oder gespritzt würde, käme es zu einem schlagartigen Druckanstieg im Schornstein, der ihn schwer beschädigen könnte.