Berufsfeuerwehrtag

Jugendfeuerwehr Bünningstedt blickt zurück auf Einsatzreiche 24 Stunden

Insgesamt 9 Einsätze in 24 Stunden. Das ist die Bilanz des Berufsfeuerwehrtages der Jugendfeuerwehr Bünningstedt am langen Vatertags Wochenende.

Der Tag begann Freitag um 11:00 Uhr an unserem neuen Gerätehaus. Nach kurzem Fahrzeugcheck ließ der erste Einsatz nicht lange auf sich warten. Innerhalb der alten Wache sollte es zu einem Sturz gekommen sein. Eine Person muss durch das Fenster aus dem 1. OG per Leiterhebel zum Rettungswagen transportiert werden. Ein oft geübtes und gut abgearbeitetes Szenario.

Mit hungrigem Magen ging es zurück an die Wache. Da der Pizzaofen dann aber doch nicht so wollte wie wir, knurrte der Magen auch zum nächsten Alarm. Verdammt.

Also rauf auf die Autos und auf in Richtung Bünningstedter Feldweg. Es brannte ein Mülleimer, welcher mittels Kleinlöschgeräten schnell abgelöscht werden konnte. Also schnell zurückbauen und wieder Richtung – man möchte Wache schreiben, doch die Einsätze brachen nicht ab. Als weiter zum Dirtpark in die Bünningstedter Straße. Vor Ort war ein Kind mit seinem Fahrrad gestürzt und hatte sich verletzt. Wir überbrückten die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit Erstmaßnahmen am Unfallort und unterstützten den Rettungsdienst im unwegsamen Gelände mit unserer Schleifkorbtrage. Endlich zurück an die Wache.

Doch auch jetzt kamen wir kaum zum Mittag, denn der nächste Einsatz ereilte uns kurz nach dem Einrücken. Im Bünningstedter Feldweg hatte sich eine Katze hoch im Baum verirrt und kam von selbst nicht mehr herunter. Laut Alarmierung wurde die Drehleiter der Feuerwehr Bargteheide dem Einsatz zugeteilt. Am Baum eingetroffen mussten wir eine Höhe von deutlich über 7,20 m, der Rettungshöhe einer vierteiligen Steckleiter, welche wir immer auf unseren Fahrzeugen mitführen, feststellen. Nach kurzer Besprechung wurde festgestellt, dass hier tatsächlich nur eine Drehleiter zur Rettung infrage kommt. Und in diesem Moment fuhr eine eben solche auf uns zu. Spannend! Zusammen mit einem Korbmaschinisten der Feuerwehr Bargteheide konnten zwei unserer Einsatzkräfte das (Stoff-) Tier aus dem Baum retten und wir kamen endgültig zurück an die Wache.

Dort hatte ein fleißiger Helfer bereits die Vorzüge unserer neuen Küche bis aufs Letzte ausgereizt und mittels Konvektomaten und Küchenmaschine frische Baguettes und Pizzen zubereitet. So wurde jeder hungrige Magen gefüllt und das Lächeln auf den Gesichtern kam zurück. Ohne Mampf, kein Kampf!

Im Anschluss kehrte Ruhe ein, sodass man sich ein wenig austoben bzw. ausruhen konnte. Wir vertrieben uns die Zeit mit ein wenig Knotenkunde und Kartenspielen, bis es plötzlich wieder klingelte.

Diesmal lautete die Alarmierung Feuer im Weg zum Brook. Wir löschten das fiktive Feuer mit zwei C-Schläuchen im Außenangriff und holen das nötige Löschwasser hierfür mit unserer Tragkraftspritze aus der nahegelegenen Strusbek. Hierbei verlegten wir 160 m B-Schlauch zwischen der Tragkraftspritze und unserem Löschfahrzeug. Diese 160 m befinden sich am Heck unserer Löschfahrzeuge auf der sogenannten Ein-Personen-Haspel, wobei die Personenanzahl nur für ausgewachsene und kräftige Einsatzkräfte gilt, denn diese ist ganz schön schwer. So halfen wir uns gegenseitig und konnten auch dieses Problem lösen.

Zurück an der Wache hatten unsere Helfer bereits den Grill angeschmissen und wir konnten die verbrauchten Energiereserven wieder auffüllen und in den Abend übergehen. Auch jetzt konnten wir ein bisschen Zeit zur Erholung nutzen und guckten uns ein paar Kniffe bei den Kollegen der Feuerwehr Bochum ab.

Kurz nach dem Sonnenuntergang ging der Alarm dann ein erneutes Mal los. Wieder ein Feuer, diesmal in der Franz-Kruse-Straße. Uns erwartete ein angezündeter Haufen Unrat, welchen wir mittels der Wasservorräte des 69-46-01 löschen konnten. Nach einer kurzen Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft, bei der wir unseren Löschwasservorrat auffüllten, während die andere Gruppe bereits die genutzten Schläuche reinigt und zum Trocknen legte, ging es endgültig zum ruhigen Teil des Abends über, bei dem wir mit dem Tücken der Technik unserer neuen Wache zu kämpfen hatten. Diese ist natürlich nicht für den dauerhaften Aufenthalt mit Ruhezimmern ausgestattet, weshalb wir unsere Isomatten in den Gruppenräumen aufbauten. Diese haben jedoch Bewegungsmelder und so mussten wir uns im ruhig liegen üben. Eine ganz neue Herausforderung.

Und dann auch das noch. Gerade zur Ruhe gekommen und dann hört man das Geräusch wieder. Einsatz für die Jugendfeuerwehr Bünningstedt. In der Grundschule Bünningstedt soll die Brandmeldeanlage ausgelöst haben. Feuer oder Rauch sind jedoch nicht erkennbar. An der Einsatzstelle konnten wir dies bestätigen. Eine umfangreiche Erkundung ergab keine Anhaltspunkte für ein tatsächliches Feuer. Kein Rauch, kein Feuer, kein Geruch oder ähnliche Indizien. Also ein Fehlalarm, wie er bei unseren aktiven Kameraden tatsächlich regelmäßig vorkommt. Mit dem guten Gewissen, dass unsere Hilfe hier nicht benötigt wird, ging es zurück an die Wache, wo wir nun endgültig schlafen konnten und am nächsten Morgen mit den wohligen Klängen von Nana Mouskouri geweckt wurden. – „Guten Morgen, Sonnenschein!“

Aufstehen, Zähneputzen und alles wieder auf Vordermann bringen. Ein normaler Morgen also.

Wir mussten verdächtig lange auf die beiden Kameraden, welche sich zum „Brötchenholen“ verabschiedet hatten, warten. Und dabei hatte unser fleißiger Helfer Arne doch eigentlich bereits um 05:15 mit dem Brötchenbacken aus eigens am Vortag hergestellten Teig begonnen, während wir noch schliefen. Irgendwas stimmte da nicht.

Und tatsächlich sollte das Frühstück ein letztes Mal auf sich warten lassen. Im Weg zu Brook war eine Person bei Arbeiten mit schwerem Gerät unter drei Europaletten eingeklemmt worden und musste für den Rettungsdienst mittels Hebekissen aus der misslichen Lage befreit werden. Wir konnten dem Betroffenen zügig helfen und ihn nach der erfolgreichen Befreiung per Kombi-Carrier unter den Paletten hervorbringen.

Nun ging es aber an den Frühstückstisch und wir freuten uns über die frischen Brötchen. Selbstgemacht schmeckt am besten.

Im Anschluss ging es zu einem letzten Einsatz an die Timmerhorner Fischteiche, wo sich eine Ente in einer Leine verfangen hatte. Nach kurzer Erkundung konnten wir ihr mit einem langen Gegenstand helfen und auch sie aus der Lage befreien, sodass wir pünktlich vor Dienstende an die Wache zurückkehrten.

Jetzt wurden die Spuren der letzten 24 Stunden beseitigt, indem wir alle Böden und Oberflächen abfegten und abwischten, sowie unsere Fahrzeuge putzten und uns im Anschluss nach einer kurzen Nachbesprechung in Richtung unserer Familien verabschiedeten.

Unser Dank gilt vor allem den fleißigen Helfern hinter den Kulissen, wo uns vier Einsatzkräfte unserer aktiven Einsatzabteilung immer wieder mit neuen Szenarien vor Herausforderungen stellten und uns bei Fragen mit Tipps und Tricks zur Seite standen. Außerdem gilt der Dank unserer Küchenfee, welche die Fähigkeiten der neuen Küche quasi vollständig ausschöpfte und die nötige Energie für den Tag bereitstellte.

Danke! Wir sind uns einig. Das machen wir nochmal! 😉